Braucht Politische Bildung physische Begegnung?

Ein Jahr befinden wir uns nun im coronabedingten Ausnahmezustand. Seit einem Jahr können unsere Veranstaltungen nicht wie gewohnt stattfinden. Dabei sind sich die politischen Bildner*innen einig: Junge Menschen brauchen aktuell mehr statt weniger Bildungsorte für Begegnung, Austausch und Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Veränderungen und den eigenen sowie den gemeinsamen Erfahrungen. Sie brauchen Orte der Information, der Orientierung und der Aufklärung, um mit diesen schwierigen Zeiten umzugehen. Als Politische Bildner*innen wollen wir solche Orte schaffen. Aber wie?

Digital ist einiges möglich, haben wir gelernt. Wir schaffen virtuell methodische Zugänge und doch bleibt zum Abschluss eines jeden Seminars der Wunsch nach physischer Begegnung. Denn: Politische Bildung lebt und atmet den physischen Kontakt von Menschen und den realen Austausch untereinander.

Genauso birgt die Digitalisierung aber auch die Chance, Gleichgesinnte zu vernetzen, die meilenweit voneinander entfernt leben, sich demographisch unterscheiden oder in ihrem Bewegungsradius eingeschränkt sind. Während sich durch Corona die eine Tür – die der physischen Begegnung – schließt, öffnet sich dadurch eine andere, die der virtuellen Begegnung. Ich glaube nicht, dass der Verlust der Begegnungsmöglichkeit die Potenziale der Politischen Bildung im Ansatz erstickt. Ich glaube vielmehr, der Verlust verändert den Ansatz. Und was hilft es uns zu klagen? Fest steht: Es braucht Politische Bildung und es ist unsere Aufgabe als Politische Bildner*innen diese zu ermöglichen.

Quellen: